Samstag, 16. Februar 2013

Yakitori [焼き鳥]

Eigentlich wollte ich heute über den Yakitori-ya reden, doch noch während ich geschrieben habe, fiel mir auf, dass es gar nicht ersichtlich wird, was Yakitori eigentlich ist.
Yakitori heißt übersetzt "gebratener Vogel - Yaki [焼き] Tori [鳥]. Ich kann mir fast vorstellen, dass das früher auf allerlei Geflügel zutraf, heutzutage bezeichnet es nur noch Huhn.

Erinnert an Saté, oder?

Yakitori besteht aus verschiedenen Teilen des Huhns, die klein geschnitten auf Bambusspieße geschoben und dann über Kohle gegrillt werden. Gewürzt wird es dabei mit einer sauer-süßen Sojasaucenmischung oder ganz einfach mit Salz.


Der Geschmack der Sauce [tare - たれ], die auf die Yakitorispieße gepinselt wird, ist sehr wichtig. Die Köche der Yakitori-ya verbringen sehr viel Zeit damit, den Geschmack ihrer eigenen Mischung (natürlich, was sonst) zu perfektionieren.



Wenn Yakitori gegessen wird, dippt man es nicht in eine weitere Sauce, sondern kann es mit einem von zwei Gewürzen bestreuen: rotem Pfeffer [ichimi - 一味] oder der Sieben-Gewürzmischung [shichimi - 七味]


Links: ichimi, Rechts: shichimi
 Was genau meine ich eigentlich damit, dass "verschiedene Teile des Huhns" verwendet werden? Brust und Schenkel? Geht das als verschieden durch? Für uns vielleicht!

Die Teile vom Huhn, die man verwenden kann.

In Japan hat man großen Respet vor allem, was man isst- heutzutage ändert sich das wegen der Konsumkultur und überall erhältlichem Essen natürlich, aber früher war es nicht selbstverständlich. Vor allem Fleisch war lange, lange VERBOTEN (dazu später mehr), weswegen in Japan der Fisch auch so wichtig ist.
Als man dann wieder Fleisch essen durfte, war das Angebot natürlich nicht gerade groß. Und selbst wenn, war es etwas Besonderes. Ein Huhn zu schlachten und dann alles, was einem vielleicht nicht schmeckte, wegzuschmeißen, das ging absolut nicht - es wurde alles gegessen. Dasselbe galt für Schweine oder Rinder. Das hat sich bis heute durchgezogen, in Japan sind auch Innereien sehr beliebt.



 Ich persönlich esse Innereien (im Prinzip gibt's nichts, was ich nicht esse, ich bin gut erzogen XD), aber ich weiß, dass viele Deutsche niemals daran denken würden, etwas wie Niere, Zunge oder ähnliches zu essen. Leber ist für uns hier bereits das höchste der Gefühle. Ich sehe es an meinem Vater, der sich mit Ach und Krach an die Leberwurst rantraut.

Jedes Yakitorispießchen hat übrigens eine eigene Bezeichnung. Das ist nicht wie bei uns, wo wir vielleicht das "Lunch-set" oder so bestellen würden. Man bestellt genau, welchen Teil vom Huhn man will.Und wenn man so gaaaar keine Lust auf Huhn hat, dann kann man sich etwas von den vielen anderen Spießen bestellen, die sich heutzutage entwickelt haben.

Das zweite von rechts in der oberen Reihe ist z.B. eine Boulette. Und unten in der Mitte, der rosane - das sind Reiskuchen mit Bacon umwickelt. Ganz schön innovativ, oder?


Yakitori ist eines der beliebtesten und bekanntesten Japanischen Gerichte.

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